Name:
Gefährdungsgrad:
Herkunft:
Größe:
Gewicht:
Merkmale:
Besonderheiten:
Rotkopfschaf / Rouge du Roussillon
stark gefährdet
frz. Pyrenäen
70 cm
Schafe: bis zu 40kg / Böcke bis zu 75kg
Kopf und Beine können vollständig rötlichbraun sein
wir sind einer von 4 Haustierparks in Deutschland, welche diese Rasse beheimaten
Das Rotkopfschaf oder Rouge du Roussillon stammt aus den französischen Pyrenäen und gehört zur Gruppe der Fuchsschafe. Die Wolle ist dünn mit hängendem , spiralig gewelltem Stapel. Das Vlies ist gelblich mit starkem Wollfettanteil, der Schwanz lang und dünn. Diese Schafe gehören zu den Wanderschafen, die im Frühling zusammen mit anderen Schafrassen aus den Niederungen von Arles und aus dem Rhone-Delta nach den Alpen getrieben wurden, die Frankreich von Italien trennen.
Kopf und Beine können vollständig rötlichbraun sein. Die Ohren hängen leicht nach vorne. Das Rotkopfschaf ist besonders robust und leistungsfähig bei hohen Temperaturen (40 °C), aber auch bei kalter Witterung und kargem Futterangebot. In unserem Klima völlig winterhart bei ganzjähriger Freilandhaltung. Im Ursprungsgebiet wurden die Rouge du Roussillon gemolken und Weichkäse hergestellt. Der Verkauf von Fleisch machte 95 % aus.
Mitglieder der „Europäischen Pioniersiedlungen e.V.“ hatten um 1975 verlassene Bergbauern Höfe übernommen, um die schaffrei gewordenen Bergweiden vor Verbuschung und Erosion zu bewahren.
Im Sommer 1979 wurde die letzte größere Herde des alten Bergbauern Marty Sauveur verkauft und war bereits auf dem Weg zum Schlachthof von Perpignan. An der Rettungsaktion der „Pioniere“ nahmen auch interessierte Personen aus Bayern, Baden, Hessen , Österreich und Frankreich teil. Nach wenigen Tagen wurde die Schlachtherde aufgekauft.
1981 wurden die für den Tiergarten Nürnberg bestimmten Schafe auf dessen Gutsbetrieb Mittelbüg überführt. Die aus 12 Mutterlinien herleitende Kleinherde wurde durch strenge Selektion der Nachzucht zum derzeitigen Bestand gebracht. Ein besonderes Anliegen des Tiergarten Nürnberg ist es, eines Tages einen Zuchtstamm in dessen ursprüngliche Heimat zurückführen zu können. Die 12 Mutterlinien und ihre Nachzucht wurden tabellarisch nachgewiesen in einer kleinen Monographie des Berichterstatters , die als Sonderheft der Zeitschrift „Tiergarten aktuell“ 1994 erschienen ist. Bestand 1999: 5 männliche und 38 weibliche eingetragene Zuchttiere ! Die Tierparks und Privat-Züchter, die Rotkopfschafe halten oder halten wollen, haben die Absicht, einen Zuchtring für diese wertvolle Landschlagrasse zu gründen.
(der Bericht wurde in Teilen entnommen der Veröffentlichung von Tanja Dahlem in der
Zeitschrift „Arche Nova“, Heft 3/2006)