Seit fast 4 Jahren konnten die Tierpark-Besucher keine Schottischen Hochlandrinder (Highland Cattle) mehr im Haustierpark bestaunen.
Jetzt sind wieder 2 zweijährige Kühe im Haustierpark eingezogen, die zunächst zusammen mit Ungarischen Steppenrindern und mit Tarpan-Hengsten auf der Außenkoppel an der öffentlichen Straße am Ortseingang Lelkendorf zu sehen sind.
Vorausgegangen war ein Rinder-Tausch. Ein Züchterkollege für verschiedene Rinderrassen aus Seevetal bei Hamburg erhielt aus Lelkendorf die beiden 2-jährigen, handaufgezogenen Jungbullen „Thomas“, ein Steppenrindbulle, und den Cachena-Jungbullen „Columbus“ zur Stabilisierung seiner Zuchtgruppen. Als Gegenwert bekam Lelkendorf nun die beiden Highland-Kühe „TANJA“ und „LISA“, benannt nach den beiden ältesten Töchtern unseres Tierpflegers Thomas Gerkuhn.
Die Schottischen Hochlandrinder mit den langen zotteligen, meist roten Haaren sind die wohl schönsten Rinder überhaupt. Mit zunehmendem Umweltbewusstsein für die Gefährdung alter landwirtschaftlicher Nutztierrassen wurden die „Highlands“, wie sie liebevoll genannt werden, seit den siebziger Jahren zum sympathischen Symbol für URIGKEIT alter Haustierrassen:
Zottelig - urig - alt! Denn alte Nutztierrassen sind solche historische Viel-Nutzungs-Rassen, die schon vor dem letzten Weltkrieg und noch viel früher als Wirtschaftsrassen existiert haben. Sie waren Teil des Hoflebens auf dem Lande und standen in direkter Beziehung zu Menschen einer bestimmten Region und mit dem, was diese Menschen zum Unterhalt oder zur Verbesserung ihrer Lebensqualität unternahmen. Und neben dem Ackerbau wurde Viehzucht ganzheitlich in erster Linie für den Eigenbedarf betrieben. Diese Vielfalt der Eigennutzung schuf auch die Vielfalt alter Nutztierrassen wie das Schottische Hochlandrind. Daher ist die Zucht von Highlands auch für andere Altrassen ein Symbol für die kultur-historische Leistung von Menschen irgendwo auf der Welt.
„Highlands“ gelten als robust und langlebig, winterhart, gutmütig trotz ihrer imposanten Hörner, leichtkalbig ohne menschliche Hilfe und sind ideal als Landschaftspfleger auf extensivem Weideland. Und sie haben obendrein sehr leckeres, cholesterinarmes Fleisch.
Die jungen Kühe im Tierpark sollen aber erst einmal zusammen mit einem im Frühjahr dazu stoßenden Jungbullen Nachwuchs erzeugen und mit ihren entzückenden Wuschel-Kälbern das Herz der Haustierpark-Besucher gewinnen - und das über viele, viele Jahre.
Dr. Jürgen Güntherschulze
Tierparkleiter
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