Fast ein Jahr lang waren die 3 Wollschwein-Damen des Haustierparks ohne Mann, pardon: EBER! Somit kann die Wollschwein-Zucht auch wieder beginnen.
Es hatte doch etliche Zeit gedauert, bis wir einen geeigneten , einjährigen Jungeber für unsere kleine Schweine-Herde gefunden haben. Und nochmals einige Zeit verging, bis die Abholung von dem Züchter nahe Bielefeld dann geklappt hat. Seit dem letzten Schneefall ist GÜNNI zunächst mit einer altersmäßig gut zu ihm passenden Sau in einem Lelkendorfer Extra-Gehege vergesellschaftet, d.h. sie müssen erst einmal vertraut miteinander werden, bevor GÜNNI auch den anderen 2 Sauen „vorgestellt“ wird. Hätte man ihn sofort in das 3-Sauen-Gehege gebracht, so hätte der altersmäßig noch unerfahrene und körperlich unterlegene Jungeber in der für ihn noch unbekannten neuen Umgebung zunächst fürchterlich „Prügel“ bezogen, was von schmerzhaften Beißspuren bis hin zu schweren Körperverletzungen reichen kann.
Der neue Eber GÜNNI ist wie seine nun beigeordneten Sauen ein echtes Schwalbenbauch-Mangalitza-Schwein (zu deutsch: Wollschwein). Ursprüngliche Herkunft dieser Rasse ist Ungarn. Der Rassen-Name rührt von seiner an eine Mehlschwalbe erinnernde Färbung her: Dunkler, fast schwarzer Rücken, der über den Kopf bis zum Rüssel reicht und ein weißer Bauch.
Das dichte Haarkleid hat eine wollige Kräuselung. Es wurde früher zum Ausstopfen von Kopfkissen oder zur Herstellung von Rasierpinseln verwendet, heute eher als Dämm-Material in Öko-Häusern.
Als attraktive und winterharte Extensiv-Rasse sind diese Schweine gerade bei privaten Schweineliebhabern geschätzt und haben zu einer weiteren Verbreitung in Europa , vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Dennoch ist diese Robustrasse im Bestand gefährdet und muss überall von engagierten Tierzüchtern als lebende Genreserve und altes landwirtschaftliches Kulturgut der Menschen aus den Steppengebieten Ungarns für die Nachwelt erhalten werden.
Und noch ein besonders besucherfreundliches Argument, sich für diese Rasse einzusetzen: Absolute Publikumslieblinge sind die Ferkel der Wollschweine, weil sie noch schöner längsgestreift sind wie Wildschwein-Frischlinge.
Also dann: GÜNNI gib Gas! Wir erwarten die niedlichen Ferkel!
Dr. Jürgen Güntherschulze
HAUSTIERPARK LELKENDORF 4.03.2012
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