Der HAUSTIERPARK LELKENDORF hat seit dem Frühjahr 2012 als neue Tierrasse eine kleine Familienherde Europäischer Wasserbüffel (1 Bulle, eine Kuh und ein letztjähriges weibliches Tier) übernommen und das ehemalige Weidegehege der Schottischen Hochlandrinder hierfür umgebaut. Und nun ist die Freude der Tierpark-Mitarbeiter groß.
Bei der Morgenrunde durch den Tierpark stand plötzlich die gerade geborene kleine „ROMINA“ , ein weibliches Büffelkalb, schon breitbeinig mit erhobenem Kopf neben ihrer Mutter „BELINDA“ (Tragzeit 300 – 310 Tage) und staunte über die unbekannten zweibeinigen Betreuer.
Ein witziger Anblick, wenn man dabei die bei jungen Wasserbüffeln auffällig großen, horizontal vom Kopf abstehenden, spitz auslaufenden „Mister Spok“-Ohren sieht (siehe auch das mitgeschickte Foto des Kalbes).
Noch ist es den Tierpark-Mitarbeitern nicht gelungen, der kleinen „ROMINA“ die obligatorischen Ohrmarken einzuziehen, da die 3 erwachsenen Büffel die Kleine sorgfältig gegen aufdringliche Betreuer und Besucher mit massivem Körpergewicht abschirmen. Bulle MORRIS verteidigt sein neues Herdenmitglied mit Schnaufen und bedrohlichem Kopf-Senken . Da wartet man lieber noch, bis sich die Lage im Gehege der ansonsten friedlichen und gemütlich wirkenden Wasserbüffel entspannt hat.
Seit den 80èr Jahren sind immer häufiger Wasserbüffelbestände auch in Deutschland heimisch geworden, nachdem viele Hobbyzüchter und Landwirte die Vorteile dieser vielfältig einsetzbaren Nutztiere erkannt haben. Rund 2500 Wasserbüffel leben schon in Deutschland. Auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es schon mehrere Wasserbüffel-Haltungen, so zum Beispiel auf Rügen oder nahe Malchow. Wasserbüffel sind ideale „Nischen-Nutztiere“!
Ihre Vorteile : Sie sind robust, winterhart, genügsam in der Ernährung und können mit minderwertigem Pflanzenmaterial ein Optimum für ihr Körperwachstum bewirken. Sie sind resistent gegen typische Rinderkrankheiten, haben gute Muttereigenschaften, ihre Milch hat fast doppelt so hohen Milchfettanteil wie Rinder, hervorragende Fleischqualität; sie sind pflegeleicht, sind mit ihren weit spreizbaren Klauen und federndem Gang ideale Landschaftspfleger gerade in Sumpf- und Feuchtgrünland, wo sie - anders als Rinder - auch Binsen, Schilf, Sauergräser und andere schwer verdauliche Pflanzen fressen.
Vielleicht wird auch die kleine Lelkendorfer Wasserbüffelpopulation in naher Zukunft als Landschaftspfleger in unwirtschaftlichen Feuchtgebieten der Region eingesetzt und verdienen sich damit ihre Schutzwürdigkeit.
Dr. Jürgen Güntherschulze
HAUSTIERPARK LELKENDORF GmbH
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