Am Donnerstag , den 26.02.2009 gegen 11.00 Uhr, wird der Bundestagsabgeordnete der SPD, Herr Manzewski, in diesem seinem Wahlkreis u.a. auch den Haustierpark Lelkendorf besuchen, um sich auf seiner „Wahlreise“ ein persönliches Bild über die fortschreitende, positive Entwicklung im einzigen Haustierpark dieser Region zu machen.
Der Haustierpark-Direktor wird persönlich Herrn Manzewski durch den Park führen und dabei auch auf auf den „Politischen Zahn“ fühlen, wie die SPD und Herr Manzewski persönlich die mögliche Ausbreitung der Schweinepest in Wildschweinpopulationen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Richtung Mecklenburg-Vorpommern einschätzt. Immerhin hat bereits Nordrhein-Westfalen ein Verbot zur Freilandhaltung von Schweinen verhängt. Betroffen von dieser Maßnahme sind bereits viele Halter und Züchter gefährdeter Rassen wie Schwäbisch-Hällisches Schwein, Buntes Bentheimer Schwein, Angler Sattelschwein, Rotbuntes Husumer Schwein und die 3 Wollschwein-Rassen. Wertvolle Tierbestände wurden bereits geschlachtet und Absatzwege für Zuchttiere werden blockiert.
Wenn diese Behördenentscheidung Schule macht, werden bald auch die Schweinebestände in MV oder sogar bundesweit betroffen sein. Dies ist ein Skandal und führt alle Bemühungen zum Erhalt der genetischen Vielfalt gefährdeter Nutztierrassen (Tierzuchtgesetz §1, Absatz 2) ad absurdum; auch nationale und internationale Übereinkommen wie die Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD), der Globale Aktionsplan der FAO, die Förderprogramme der EU( u.a. ELER, GAK) und das Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen in Deutschland sind davon betroffen. Ganz zu schweigen davon , dass für den Schutz und die Erhaltung gefährdeter Rassen in Deutschland seit vielen Jahren wertvolle Steuergelder bereitgestellt wurden und werden . Und außerdem würde damit auch die öffentliche Institution „Haustierpark Lelkendorf“, die seit 15 Jahren für den Erhalt und die weitere Verbreitung gefährdeter Haustierrassen kämpft , bei Ihrer aktuellen wichtigen Arbeit behindert.
Denn alte Schweinerassen werden traditionell draußen extensiv gehalten und ein Einsperren der Tiere bei Aufstallpflicht würde eine massive Verschlechterung ihrer artgerechten Tierhaltung zur Folge haben (von dann auftretenden gesundheitlichen Problemen für die Tiere ganz zu schweigen). Fast 20 Millionen Schweine mit einem geschätzten Gesamtschaden von 5 bis 6 Milliarden EURO wurden aus angeblichen „Sicherheitsgründen“ zur Bekämpfung der Klassischen Schweinepest getötet anstatt Schutzimpfungen vorzunehmen (Angst der EU vor Vermarktungseinbrüchen nach außerhalb!!!).
Sie sehen also, es gibt wichtiges zu Bereden neben einer entspannenden Parkrunde.
Es wäre schön, wenn Sie vor Ort wären und darüber berichten könnten. Danke im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jürgen Güntherschulze
- Leiter des Haustierparks -
Kommentar schreiben